Sir Alan Ayckbourn (*1939 in London) war ursprünglich Schauspieler, bevor er zu "Großbritanniens populärstem Gegenwartsdramatiker" (The Economist) wurde. Für seine Stücke ist er mehrfach ausgezeichnet worden, darunter bisher allein siebenmal mit dem Evening Standart Award. Übersetzt wurden sie in über 30 Sprachen, einige von ihnen wurden in England und Frankreich auch verfilmt. Ayckbourn lebt in Scarborough und ist dort seit 1969 künslerischer Leiter des Stephen Joseph Theatre. 1987 wurde er von der Queen zum "Commander of the Order of the British Empire" ernannt, 1997 als erster Dramatiker seit Terence Rattigan in den Adelsstand erhoben.
Von Alan Ayckbourn ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :
Theaterstücke:
Aus zwei Perspektiven zeigt Haus & Garten den Verlauf eines Gartenfestes und spielt in gleicher Besetzung gleichzeitig auf zwei benachbarten Bühnen.
Normans Eroberungen: Tischmanieren / Trautes Heim / Quer durch den Garten ist ein Zyklus von drei eigenständigen, zeitgleich an drei verschiedenen Orten desselben Hauses spielenden Stücken über ein chaotisches Familienwochenende. Im Zentrum steht Norman, Ehemann einer beruflich erfolgreichen Frau, dessen Bedürfnis nach Anerkennung seine gesamte Umgebung, vor allem seinen Schwager und seine Schwägerin, verwirrt.
Susi lebt mit ihrer Mutter, die in einer Konditorei arbeitet, allein. Ihr Vater hat sich vor vielen Jahren davongemacht. Susi verbringt viel Zeit mit ihrem Hund Otto im Garten der leer stehenden Nachbarvilla. In die zieht eines Tages Herr Akustikus. Der neue Mieter flirtet mit Susis Mutter, die nicht merkt, was für ein unheimlicher Mensch das ist. Herr Akustikus stiehlt Stimmen und vertauscht sie. Susi und Otto schleichen sich in seine Villa. Die Zuschauer entscheiden, wo die zwei nach den gestohlenen Stimmen suchen sollen.
Ein Stück von Erwachsenen für Kinder.
Richard und Anthea sind die Horrorversion eines glücklichen Paares: gesegnet mit zwei wunderbaren Kindern, erfolgreich im Beruf und seit kurzem Besitzer eines hübschen Landhauses. Zu dessen Einweihung laden sie die engsten Freunde ein, und so wacker sich die Gäste auch erwehren, sie alle erfasst die Woge der radikalen Nettigkeit und verwandelt sie in Wracks. Dreimal wird sich das gleiche Treffen über einen Zeitraum von zwölf Jahren wiederholen, und während man im Garten Cocktails schlürft und Tennis spielt, bröckeln die Fassaden. Nur Richard und Anthea bleiben ausgeglichen, bedenken jeden liebevoll mit ihrer Zuneigung - ein Fels in der Brandung, an dem die anderen zerschellen.
Zwei Unternehmer und ihre Frauen machen gemeinsam Urlaub auf einem Hausboot, mit dem sie den River Orb hinunterfahren, zur Brücke von Armageddon. Im Verlauf der Reise bricht die ganze kleinbürgerliche Scheinwelt zusammen, und eine Art totalitäres System entsteht. Ein "starker Mann" nimmt die Zügel in die Hand und setzt rücksichtslos seine Positionen durch. Ayckbourn: "Es hat mich interessiert, warum manche Menschen zu Führern werden und wie wir Durchschnittsmenschen auf wirkliche Gefahr reagieren."
Lucy Baines hat ein Problem: Niemand in ihrer Familie hört zu, wenn sie etwas erzählen will. Also erfindet sie sich eine Freundin, Zarah. Aber unsichtbare Freunde sind bei Lucy zu Hause verboten. Zarah weiß, was man da machen kann: Sie lässt kurzerhand Lucys ganze Familie verschwinden. Und weil das Haus jetzt so leer ist, bringt Zarah ihre eigene Familie mit. Die hört zwar zu, hat aber außerdem einige sehr irritierende übernatürliche Fähigkeiten.
Gizmo ist speziell für die Aufführung durch Schul- oder Jugendtheatergruppen konzipiert und kann mit 11 bis 17 Schauspielern (plus einigen stummen Rollen) inszeniert werden
Eine wilde Jagd, die Kevin und Slim im Wettlauf mit der Zeit durch alle Bücher führt, die neben Kevins Bett stehen, von "Schach für Anfänger", über "Grimms Märchen" und ein quietschbuntes albernes Kinderbuch, bis zum Showdown in einer Gruselgeschichte ...
"Wie alle vielschichtigen Komödien ist Ein komisches Talent voll von überschäumendem Gelächter und befreiender Ernsthaftigkeit." (Sunday Times)
Drei Geschosse eines gediegenen Londoner Reihenhauses. In der Mitte hat sich Barbara verschanzt, seine Besitzerin, Karrierefrau und radikaler Single.
Vor einem halben Jahr wurde Dan unehrenhaft aus der Armee entlassen und ist seither arbeitslos. Eine Belastung, auch für seine geschäftige Verlobte Nicola, mit der er eigentlich zusammenziehen wollte.
Stanley und Hazel, ein kinderloses Ehepaar, werden seit Jahren vom Schwager bespitzelt und tyrannisiert.
Charlie Conrad ist ein "Mega-Promi". Warum, weiß er selber nicht.
Raumstation Nummer 5 auf Callisto, dem äußersten der sogenannten Galileo-Monde von Jupiter. Hier wartet der 17-jährige Tim seit Jahren auf die Rückkehr seiner Eltern, die wegen Reparaturarbeiten auf den anderen Stationen unterwegs sind.
Mariakron redet für ihr Leben gern. Sehr zum Leidwesen ihrer Eltern, die kaum noch ein Wort dazwischen kriegen. Doch eines Morgens ist Mariakrons Stimme weg.
(Ein Theaterstück für Kinder, mit 30 (erwachsenen) Rollen, verteilt auf 11 Darsteller/innen.)
Bei der Zaubervorstellung des "Großen Magico" geht ein einfacher Trick gründlich schief.
Die Zuschauer sehen eine von vier möglichen Versionen des Stücks, je nachdem, wie am Ende der ersten Szene die Münze fällt und sich am Ende der zweiten Szene eine Schauspielerin entscheidet. Szene 1 und Szene 4 bleiben gleich, aber es gibt jeweils zwei Variationen der Szenen 2 und 3. Die Variante "Abigail" finden Sie unter der Nummer RO 215 .
Alice Moody verlangt hunderttausend Pfund. Ansonsten verrät sie der Polizei, dass Miriam ihren eigenen Vater umgebracht hat.
Die Doppeltür einer Hotelsuite entpuppt sich in dieser Krimikomödie überraschend als Zeitmaschine: Zwei Morde wurden vor Jahren in ein und demselben Zimmer begangen, ein dritter steht unmittelbar bevor, und geschäftig hasten nun drei Frauen (die damaligen und potentiellen Opfer) quer durch Vergangenheit und Zukunft, um ihr besiegeltes Schicksal abzuschmettern. Verfolgt werden sie dabei von einem wild entschlossenen Killer und einem immer verwirrteren Hoteldetektiv, bis am Ende nichts mehr so war, wie es gewesen ist. Gut gelaunt spielt Ayckbourn mit Zitaten aus Thrillern und Science-fiction-Filmen und experimentiert fröhlich mit den theatralischen Möglichkeiten von Zeit.
Ein Paar Pantoffeln unterm Bett bestärken Gregs Verdacht, dass er nicht der Einzige im Leben seiner Freundin Ginny ist. Heimlich folgt er ihr zum vermeintlichen Haus ihrer Eltern, wo er bei ihrem Vater um ihre Hand anhalten will. Unglücklicherweise trifft er dort vor Ginny ein, und Philip, dem er seine Heiratspläne vorträgt, ist keineswegs Ginnys Vater, sondern ihr ehemaliger Chef und Geliebter, den sie besuchen will, um die Affäre zu beenden. Philip wiederum hegt Zweifel an der Treue seiner Frau Sheila und nimmt automatisch an, dass Greg sie heiraten möchte. Dem kann er nicht zustimmen, ist aber damit einverstanden, dass Greg und Sheila miteinander leben. Greg, der Ginny meint, findet Philips väterliche Haltung verständlicherweise merkwürdig. Als Ginny auftaucht, eskalieren die Missverständnisse.
Investitionen, Expansionen und die Machtverschiebungen in beruflichen und persönlichen Beziehungen.
Tragik oder Komik - in diesen 5 aufeinander bezogenen Einaktern mit 22 Rollen ist die Unterscheidung nicht immer eindeutig.
Eine Hommage an das Krimigenre mit allen Elementen des klassischen "Whodunnit".
Nie hat Ayckbourn klarer gemacht, um was es geht in der menschlichen Komödie der Wolfsgesellschaft.
Als die Affäre zwischen Bob Phillips und der Frau seines Chefs, Fiona Foster, bekannt zu werden droht, wälzen beide den Verdacht eigener Untreue auf ein völlig unbescholtenes Ehepaar ab.
Die Handlung dieses Stücks springt zwischen drei Schlafzimmern hin und her, in deren Betten so einiges gefunden wird, nur kein Schlaf.
Das Image der Kleinstadt soll aufpoliert werden, man will attraktiv für Touristen werden. Ein Stadtspektakel wird beschlossen, ein Festkomitee gegründet, dessen Eigendynamik eine zerstörerische Sprengkraft entwickelt.

Das Bühnenbild spielt eine Hauptrolle in dieser Farce: Dachkammer, Schlafzimmer und Wohnzimmer der Villa Pines sowie die Treppen zu den unterschiedlichen Stockwerken liegen auf einer Bühnenebene, die Handlung läuft oft simultan in den verschiedenen Bereichen des Hauses. Die unterschiedlichsten Paare und Passanten treffen in diesem Haus zusammen. Ein morsches Gebäude trifft auf morsche Beziehungen - und keiner kann so recht vom anderen lassen. Tumultartig häuft sich Konfusion auf Konfusion. "Eine Mansarde, ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, eine Ehefrau in der Klemme und eine Verlobte im Schrank, ein verschlagener Bauunternehmer, ein zappeliger Anwalt, ein grüblerischer Angestellter und ein stets und ständig betrunkener Geschäftsmann liegen miteinander im Wett- und Widerstreit um Liebe, Konfusionen und Freiheit." (Ayckbourn)
1728 nahm John Gay Volkslieder und Arien, unterlegte ihnen bissige neue Texte und schuf eine Opernparodie, deren Erfolg echte Opern von den Londoner Bühnen verdrängte. 200 Jahre später nahm Bertolt Brecht Gays Bettleroper mit ihrer Geschichte vom noblen Räuberhauptmann Macheath und seinen weniger feinen Bräuten aus der höheren Gesellschaft, Kurt Weill unterlegte ihr neue Musik, und so schufen sie die Dreigroschenoper, die das bürgerliche Publikum bei der Kapitalismuskritik mitsummen ließ. 1984 nahm sich Ayckbourn die Bettleroper noch einmal vor und führte sie in die Gegenwart zurück. Sein bürgerliches Publikum lebt im englischen Pendon und hat dort eine Operettengesellschaft gegründet, die gerade mit den Proben zur Bettleroper beginnt. Stadträte und Rechtsanwälte, rechtschaffene Eltern und ihre genervten Teenager, laszive Frauen und vernachlässigte Mütter intrigieren gegeneinander, machen krumme Geschäfte, gehen fremd, singen und tanzen und spielen in einem Theaterstück, in dem sie weiter intrigieren, fremdgehen und krumme Geschäft machen dürfen. Alle lieben den netten Guy Jones, das neue Mitglied der Schauspieltruppe. Sein unaufhaltsamer Aufstieg führt vom Hakenfinger-Jakob durch die Betten seiner Mitspielerinnen bis hinauf zur Rolle des Macheath. Doch dafür soll er hängen ...
Als Helfer in der Not haben sich drei Ehefrauen und zwei ihrer Männer beim Tee versammelt, um einem gemeinsamen Freund aus früheren Zeiten, dessen Verlobte bei einem Bootsunglück ums Leben kam, Trost zu spenden und den vermeintlich Gebrochenen aufzurichten. Als Colin jedoch gelassen-fröhlich aufkreuzt, erweist er sich als der Einzige in der Runde, der keines Trostes bedarf.
Dennis ist ein fröhlicher Mensch, begeisterter Bastler und vollkommen blind für die Bedürfnisse seiner Frau Vera, deren Persönlichkeit durch den Einfluss seiner Mutter, die bei ihnen wohnt, systematisch zerstört wird. Auf diese Konstellation trifft Neil, der für seine Frau Pam zum Geburtstag Dennis' altes Auto kaufen will. Was als Komödie beginnt, wandelt sich zur Tragödie, als Vera in einem Anfall von Katatonie zusammenbricht.
Die Zuschauer sehen eine von vier möglichen Versionen des Stücks, je nachdem, wie am Ende der ersten Szene die Münze fällt und sich am Ende der zweiten Szene eine Schauspielerin entscheidet. - Variante "Dorcas" kann separat bestellt werden!
Glückliche Zeiten haben sie alle einmal erlebt: Gerry Stratton, Inhaber einer Bau- und Transportfirma, und seine Frau Laura, zu deren 54. Geburtstag sich die Familie im Restaurant versammelt hat; Sohn Glyn mit seiner Frau Stephanie, die gerade einen Neuanfang ihrer brüchigen Ehe versuchen; Sohn Adam, der seine nicht "standesgemäße" Freundin, die Friseurin Maureen, zum ersten Mal der Familie präsentiert.
Der Abend endet mit dem Beginn der Geburtstagsfeier - das Wissen um das, was war und was sein wird, verändert den Blick auf die sechs Personen, die alle ihr Glück suchen, aber nicht erkennen, wenn sie ihm nah sind.
Als Douglas Beechey sich vor siebzehn Jahren dem Bankräuber Vic Parks mutig in den Weg stellte, war er kurze Zeit für die Öffentlichkeit der "Held des Tages". Heute ist es Vic, ein gefeierter Medienstar mit hohen Einschaltquoten, der im Gefängnis seine Biographie schrieb und so seine Karriere begann. "Wege, die sich kreuzten" heißt die Fernsehdokumentation der ambitionierten Journalistin Jill Carrington, bei der sich die beiden wiederbegegnen, in Vics Villa am Mittelmeer, vor laufender Kamera.
Graham hat starke Vorbehalte gegen seinen Schwager Leonard und macht auch keinen Hehl daraus. Wer stundenlang im Garten sitzt und sich mit dem Gartenzwerg unterhält, kann nicht ganz richtig im Kopf sein. Je schneller Leonard das Gelände verlässt, desto besser, meint Graham und hat außerdem einen Plan gefasst. Aber das Leben verläuft selten nach Plan, jedenfalls nicht bei Graham und gewiss nicht, wenn es um Leonard geht.
Als sie nach der Kollision mit einer Harke in ihrem Garten wieder zu sich kommt, hat Susan Schwierigkeiten, ihren Arzt wiederzuerkennen. Während er ihr eine Tasse Tee holt, verbringt sie die Zeit mit ihrer Traumfamilie. Bis die Wirklichkeit sich lieblos in ihre Träume mengt: zum Beispiel ihr Mann Gerald, der Pfarrer, den sie nicht mehr liebt und der sich nicht für sie interessiert.
Ayckbourn: "Ich wollte ein Stück als Ich-Erzählung, aus jemandem heraus schreiben, Vorgänge im Kopf eines Menschen. Daraus ergab sich für mich, dass die Person einen eher merkwürdigen Blick auf die Welt haben müsste, sonst wäre es nicht weiter interessant. Und ich dachte, es könnte spannend sein, wenn man in jemanden hineinsieht, dessen Wahrnehmung aus bestimmten Gründen immer mehr verunsichert und unrealistischer wird."
Die einen erzählen die Märchen, die anderen müssen sie spielen. So ist es immer schon gewesen.