„Die meisten Theaterleute sind (natürlich gibt es Ausnahmen) Arschgesichter.“ Mit dieser Zueignung beginnt der Autor seinen Großen Marsch durch alle erdenklichen Kapitalismuskritik-Klischees und festgefahrenen Sichtweisen, die sich so in den letzten Jahren auf dem Theater in Deutschland durchgesetzt haben und zum neuen Maßstab geworden sind. Am Ende gibt er die Sicht frei auf einen neuen, radikalen, anarchistischen, poetischen und auch ratlosen Blick auf die Welt, der alle Erwartungshaltungen an die Kunst und alle Standardisierungen eines politischen Diskurses abschütteln und neues Terrain erobern will.
Die Form des Stücks ist eine Revue, kraftvoll und extrem witzig. Durch den Abend führt eine aggressive, politisch korrekt verblödete Schauspielerin. Themen und Gäste sind unter anderem die RAF, Horst Mahler, Josef Ackermann, Arbeitgeberpräsident Hundt, Bakunin, Hamlet, Prometheus, der Autor selbst mitsamt seiner Mutter, „die Wirklichkeit“ in Form einer Gruppe von Sozialhilfeempfängern, der Wunsch nach Unsterblichkeit und ein wunderschönes, unspektakuläres Gedicht.
Lotz sprengt die Mittel des Machbaren und reizt das Theater mit all seinen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten aus. Seine eigenwillige Form erscheint beinahe unspielbar und zwingt jedes Regieteam zur kämpferischen Auseinandersetzung mit Autor und Text. Wer dieses Stück inszeniert, muss sich einiges einfallen lassen, im Grunde muss er das Theater neu erfinden. Das bereitet schon beim Lesen eine dermaßen große Lust, dass man sich auf alle Aufführungen freut, die da in den nächsten Jahren gewagt werden! (Falk Richter über Der große Marsch)
Darsteller: 1 Kind, 1 Gr. echter Sozialhilfeempfänger, 21 mongoloide Kinder, 50 wunderschöne Frauen. (Mehrfachbes. mögl.)
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Bestelldetails
Bestellnummer
F 1363
Preis
14.50 €
Mindestbestellmenge
12 Stück
Spieldauer
120 Minuten
Autor
Anzahl der Spieler
W:2 M:13
Alter
Erwachsene, Junge Erwachsene