Es gab eine Zeit, da die Göttern noch unter den Menschen auf der Erde verkehrten. Zu dieser Zeit schenkte Dionysos, der jüngste der Götter, Beschützer der Feste und des Weines, den Menschen die fruchtbare Rebe, doch forderte er sie auf, Maß zu halten, da es ihnen sonst erginge wie Satyros, seinem Erzieher und einstigen Ratgeber, der nun der Trunksucht verfallen sei. Doch genau das tut König Midas nicht. Er will unbescheiden an allem teilhaben, „dessen sich die Götter im Himmel erfreuen“. Und so äußert er unbedacht den Wunsch, dass sich alles, was seinen Leib berühre, vergolde! – So hat Dionysos ganz recht, wenn er bei sich denkt: „Prometheus behauptet, die Menschen seien so klug wie die Götter – bei diesem jedenfalls stimmt das nicht!“