Nach Australien oder Kanada sollte die Reise gehen. In einem luftarmen Container wurden sie wie Vieh über Spanien nach Schweden gebracht. Die Mutter kam bei der Flucht ums Leben. Für die Tochter ist der Vater mitschuldig an ihrem Tod. Jetzt warten beide auf Papiere und Weitertransport. Doch was, wenn niemand mehr kommt? ... Und das ist das Geheimnis von Mankells Stücken. Sie sind einfach, ungekünstelt und unspektakulär, zeigen nicht mehr und nicht weniger als ein Stück unbemerktes, fremdes Leben und schaffen dabei ein fast nicht mehr für möglich gehaltenes politisches Element. Ganz im Gegensatz zu seinen Kriminalgeschichten geschieht in Zeit im Dunkel fast nichts. Und dieses Fastnichts wird phänomenologisch von allen Seiten betrachtet. Unterschiedliche Kulturen, Gemeinschaften, Sehnsüchte, politische und menschliche Realitäten stoßen dabei so unvermittelt und kommentarlos aufeinander, dass einem der Atem beim Lesen stockt. Dabei wird nur eine einzige Nacht beschrieben - ganz klassisch: die Einhaltung der Einheit von Zeit, Raum und Handlung -, in der alles geschehen könnte und doch alles so bleibt, wie es ist ... Mankell schreibt und beschreibt die Kunst der Armut und schreibt damit gegen die Armut an, vor allem auch gegen die Armut unseres politischen Selbstverständnisses, die Armut der Sensibilität und der Phantasie." (Theater heute)
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F 749
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