Oder etwa nicht? Werden wir noch immer angetrieben von einer Macht, die kein äußeres, dafür ein inneres Diktat ist? Was führt uns zusammen, treibt zwei Menschen für einen kurzen Augenblick, eine Szene lang, in die Arme des anderen? Um dort was zu finden? Trost, Zuversicht, Macht, Freiheit? Ist da am Ende gar Liebe, wenn Liebe gemacht wird? In Roland Schimmelpfennigs Bearbeitung des Reigen verstricken sich die Figuren ineinander und geben sich die Hand, und sie alle kommen uns gefährlich vertraut vor. Mal spenden sie Trost, sie geben sich hin, sind Zyniker, machtgeil und verletzlich. Opfer und Täter - und manchmal beides zugleich. Es ist ein ewiger Tanz. Nur die Musik ist eine andere.
"Es ist auffällig, wie häufig Schimmelpfennig Kriegsmetaphern zitiert, wie er verstörende Bilder zeichnet, in denen er die sexuelle Konnotation von Gewalt und Zerstörung offenlegt und dabei mit der verführerischen Faszination von Grenzüberschreitungen spielt. (...) Schimmelpfennig entlarvt männliche Sexualfantasien und erzählt von der Angst der Männer vor dem Kontrollverlust. Er beschreibt eindeutige Situationen von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt gegen Frauen. Aber er zeigt auch die ethischen Graubereiche und ihre emotionalen Ambivalenzen." (Ingoh Brux über SIEBZEHN SZENEN AUS DER DUNKELHEIT im Theater heute Jahrbuch 2020)
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F 1783
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Spieldauer
90 Minuten
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Alter
Erwachsene, Junge Erwachsene