Außerstande, mit ihr die langen Abende in der lähmenden Stille des Gutshauses zu verbringen, flüchtet er sich in die Gesellschaft eines reichen Gutsbesitzers, der überdies sein Gläubiger ist. Jeden Abend trifft er hier die kaum zwanzigjährige Sàscha, Tochter des reichen Nachbarn, ein leidenschaftliches, freidenkendes, vollkommen natürliches Mädchen. Sie erkennt, dass der kühl sich zurückhaltende Intellektuelle Iwanow ein zutiefst unglücklicher, nach menschlicher Wärme sich sehnender Mann ist, und beschließt, ihn in das Leben zurückzuführen. Am Tage ihrer Geburtstagsfeier bekennt sie ihm ihre Liebe und küsst ihn. Das sieht zufällig Iwanows Frau, die jetzt das bestätigt findet, was ihr Arzt ihr einmal offen ins Gesicht gesagt hat: dass Iwanow sie nur um ihres Vermögens willen geheiratet habe und sie nun, da ihm ihre Mitgift entging, langsam und berechnend zu Tode quäle, um die reiche Sàscha heiraten zu können. Tatsächlich verlobt sich Iwanow ein Jahr nach dem Tod seiner Frau mit Sàscha, doch kurz vor der Heirat erschießt er sich aus Angst, das Leben dieses Mädchens ebenso zu zerstören wie das seiner ersten Frau. (Kindlers Neues Literatur Lexikon)
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