"Ein Tschechow-Stück zu übersetzen ist wie eine Bachfuge zu spielen. Der Übersetzer muss das Thema des Stückes zum Klingen bringen, indem er jede Melodie in der mehrstimmigen Behandlung dieses Themas erkennt und wiedergibt. Wie der Klavierspieler durch den richtigen Anschlag muss der Übersetzer durch das richtige Wort die Tonlage treffen." (Andrea Clemen)
Von Anton Tschechow ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :
Theaterstücke:
Diese Einakter sind bis heute unverwüstliche Theaterstoffe.
Ein emeritierter Professor - kränkelnd, launenhaft, eitel und despotisch - hat sich mit seiner jungen Frau Elena auf das Landgut seiner verstorbenen ersten Gattin zurückgezogen. Er betrachtet das Gut als seinen selbstverständlichen Besitz und lebt von dessen Erträgen.
Njuchin soll einen Vortrag über die Gefahren des Rauchens halten, doch statt dessen erfährt das amüsierte Publikum von den Gefahren der Ehe, in der ein weicher Kerl wie er schnell unter den Pantoffel geraten kann.
Südrussisches Gut, um 1875. Der zugleich aggressiv kritische und verführerisch charmante Platonow ist der Mittelpunkt einer Gesellschaft, die sich im Gutshaus der noch jungen Generalswitwe Anna Petrowna Woinizewa zu treffen pflegt. Der gescheiterte Intellektuelle ist unzufrieden mit sich und dem Leben und hat die unangenehme Eigenschaft, jedem seine Meinung ins Gesicht zu sagen.
Eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2006 als eine der elf bemerkenswertesten Inszenierungen des deutschsprachigen Theaters.
„Frei in den Raum gezeichnet, der imaginäre Umriß eines Zimmers. Geometrisches Linienwerk. Ansonsten Kahlschlag. Von einem Kirschgarten keine Spur. Das wäre für die Aufführung von Tschechows letztem Stück an sich noch nichts Ungewöhnliches. …
Simon Stone, Hausregisseur am Theater Basel, hat nach seinen gefeierten Basler Inszenierungen ... dieses berühmte Drama überschrieben und für die Gegenwart befragt. (Ankündigung Theater Basel)
Der dreißigjährige Iwanow ist seit fünf Jahren mit einer Jüdin verheiratet, die seinetwegen zur rechtgläubigen Kirche übertrat und deswegen von ihren Eltern verflucht und enterbt wurde. Iwanow kann diese Frau, die an Schwindsucht erkrankt ist und der er einst alles Glück auf Erden versprochen hatte, nicht mehr lieben.
Iwanow kennt sich selbst nicht mehr. Nach dem Studium war er voller Tatkraft, wollte sich sozial engagieren, für Reformen eintreten, die Rückständigkeit der Provinz bekämpfen. Nun ist alle Energie verpufft, und er weiß nicht, warum und wohin.