Tina Müller wurde 1980 in Zürich geboren und ist dort aufgewachsen. Von 2001 bis 2004 studierte sie Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim; ab 2004 Szenisches Schreiben an der Universität der Künste, Berlin.
2003 war sie bei dem Nachwuchsdramatikerfestival „World Interplay“ (Australien) eingeladen. 2005 schrieb sie Stückaufträge für die Oberthurgauer Festspiele und für die Theaterfabrik Gera (in Zusammenarbeit mit Anne Habermehl und Juliane Kann).
2007/2008 war Tina Müller Stipendiatin des Autorenlabors am Düsseldorfer Schauspielhaus, dessen Wettbewerb sie mit ihrem Stück Verlassen gewann.
Für ihre Stücke Bikini<7i> (2005) und 8 Väter (2010) wurde sie mit Preisen des Niederländisch-deutschen Kinder- und Jugendtheaterfestivals Kaas & Kappes ausgezeichnet.
Bikini erhielt außerdem den 2. Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreis (2006) sowie den Deutschen Jugendtheaterpreis (2008).
Tina Müller lebt in Berlin.
Von Tina Müller ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :
Theaterstücke:
Die Jugend ist die Hoffnung. Sie ist noch nicht verbraucht, sie hat noch einen moralischen Grundimpuls, ist noch nicht abgestumpft und resigniert. Oder?
Benis Papa Christoph ist eine Fliege. Dauernd summt er herum, muss schnell hier und dann noch da was erledigen, kaum setzt er sich mal hin, ist er auch schon wieder weg, und wenn man ihm was sagt, hat er es gleich wieder vergessen.
«Schatz, wir müssen reden» – dieser Satz führt geradewegs in die Hölle. Daisy (30), Donna (40) und Dagmar (50) sind der lebende Beweis dafür.
Hört ein Stiefvater auf, Vater zu sein, wenn die Mutter sich von ihm trennt? Ist ein biologischer Vater ein Vater, auch wenn er gar nichts von einem weiß? Kann man sich seinen Vater selber aussuchen, oder machen das andere für einen?
Conny, Cindy und Sandy sind jung, hübsch und sexy. Sie sitzen im Freibad, zicken rum und schauen den Jungs zu, die vom Zehner springen.
Jonas hat sich verknallt: in Aynur. Das kann nicht gutgehen, findet Luiza, Jonas' beste Freundin. Schließlich geht sie auf Aynurs Schule und weiß, wie sie ist: Eingebildet, redet nicht mit Jungs, steckt immer mit ihren muslimischen Freundinnen zusammen.
Die Abiturprüfungen stehen an, und die Schule verwandelt sich in einen summenden Bienenstock voller Nervosität, während das Unausweichliche immer näher rückt ...