Nuran David Calis, geboren 1976 in Baumheide/Bielefeld, arbeitete seit 1992 als Türsteher. 1996-2000 Regiestudium an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Zeitgleich Assistent an den Münchner Kammerspielen und am Schauspielhaus Zürich. 2000-2002 Musikclipproduktionen für HipHop-Bands. Arbeitet als Regisseur, Theater- und Drehbuchautor. Nuran David Calis lebt in München.
Von Nuran David Calis ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :
Theaterstücke:
Schwarz ist der erste Teil der schwarzrotgoldtrilogie und entstand im Rahmen des Dramatikerstipendiums des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2005 in Kooperation mit dem Thalia Theater Hamburg.
2022 werden dreißig Jahre vergangen sein, seitdem der Brandanschlag auf das Haus der Familie Arslan in Mölln verübt wurde. Die Rechtsextremen töteten drei Menschen: die Großmutter Bahide Arslan, ihre zehnjährige Enkelin Yeliz Arslan und die vierzehnjährige Cousine Ayse Yilmaz, die zu Besuch aus der Türkei war.
Die türkischstämmige Familie Dogan hat gerade ihren Familienvater beerdigt. Mitten in die Trauer platzt die Nachricht von dem Brandanschlag auf ein türkisches Wohnhaus in Mölln. Drei Menschen verbrennen, zwei von ihnen sind Kinder. Das Jahr 1992 ist grausam für Minderheiten, Deutschland erlebt die massivsten rassistischen Ausschreitungen seit dem Ende des 2. Weltkriegs.
Für Brennpunkt X hat Nuran David Calis im Auftrag des Saarländischen Staatstheaters mit Flüchtlingen, Sozialarbeitern aber auch mit Anhängern von Saargida gesprochen und aus den vielen Geschichten, die er während seiner Recherche gehört hat, ein sehr politisches Stück gemacht.
Nuran David Calis versetzt die Kämpfe in das moderne Ambiente eines fiktiven oval office, in dem beide Parteien in klaustrophobischer Abgeschlossenheit ihre Positionen zu verteidigen und durchzusetzen suchen. Während drinnen erbittet um Platz oder Sieg gestritten wird, agirt draußen der "Mob", das "Volk", der "citoyen" und wird zum Zünglein an der Waage. (Schauspiel Stuttgart)
Nuran Calis hat eine rasante, zeitpolitische Commedia dell´arte geschrieben. Sich lose an Raum und Personal des Originals orientierend, hat er mit dem Chioggia eine Metapher für wegbrechende Sicherheiten geschaffen.
Jugend – vom bordstein bis zur skyline – peer – ohne umwege –
schnell weg hier und nie wieder zurück –
"Ich bleibe genau da stehen, wo ich bin, ich gehöre nicht rein, nicht raus, ich gehöre der Schwelle..."
- 3. Teil der Heimattrilogie -
Diese neue Fassung bleibt nah bei Wedekind, orientiert sich jedoch an der Lebenswirklichkeit heutiger Jugendlicher - an ihren Idealen und Nöten, ihrer Sprache und Musik.
"Wenn du die Chance hättest, DEINE Geschichte zu erzählen? Wer bist du? Was willst du? JUST DO IT! Nimm alle an die Hand und führ sie durch deine Welt, durch deine Träume. ... Du weißt Bescheid! Nur DU weißt, was DU liebst! Es ist DEINE Geschichte!"
Für Homestories haben sich 20 Jugendliche aus dem Essener Stadtteil Katernberg auf den den Weg gemacht, um gemeinsam mit dem Autor die Welt des Theaters zu entdecken.