Wo der Schnee wohnt, da ist das Räuberhauptquartier. Und dort, zu Ida, Grickel und den anderen hat der große, kalte Wind Paula hingeweht, ein sehr mutiges Mädchen. Ihr Vater dagegen ist sehr ängstlich, obwohl er Siegfried heißt. Aber wenn er Paula zurückholen muss, entwickelt er Bärenkräfte.
HERBERT: (die sprechende Wanderratte)
Du heißt doch Siegfried, oder? Siegfried ist ein Held, oder? Und unheimlich stark, nicht wahr? Der hat schon Drachen getötet und in deren Blut gebadet, oder? Also biegst du jetzt mal mit links diese lächerlichen Gitterstäbe auseinander und gehst deine kleine Tochter suchen. Die wird nämlich von Räubern gefangen gehalten. Hier, soll ich dir im Auftrag der Räuber geben!
(Herbert reicht Siegfried einen Brief. Der öffnet ihn und liest leise)
VATER:
"Sehr geehrter Herr Siegfried, wir haben Ihre Tochter gefangen. Sie ist ein wenig durchgefroren, sonst gehts ihr gut. Ziemlich! Wenn Sie sie wiederhaben möchten, schicken Sie bitte dreifuffzich an untenstehende Adresse ..." Halunken, Halsabschneider, Kinderhändler! Na wartet! Adresse, Adresse ... unten, da! "Wo der Schnee wohnt Nr. 17, In den Bergen. Wir verbleiben mit freundlichen Grüßen, Ida, Demel, Bantel und Grickel!" In den Bergen, das hätte ich mir denken können. Und jetzt?
HERBERT:
Jetzt wird abgehauen, geflohen, getürmt. Na los, die Gitterstäbe!
...
Zu diesem Stück gibt es Lieder, die Sie bei iTunes unter "Neunerplatzmusik" herunterladen können. Auf unserer Musik-Seite finden Sie als Beispiel "Weng Zweng Knödeldeng"
"... Die Schauspielerinnen und Schauspieler sind, bis auf den Erwachsenen Sven Höhnke, neun und zehn Jahre alt ...
Durch die dunkelgraue Stadt ... zieht von Zeit zu Zeit der "große, kalte Wind", schnappt sich dieses und jenes und bläst es in die Berge, ganz hoch, dahin, wo der Schnee wohnt. Und als sich Siegfried und Paula eines Tages in die Wolle bekommen, weil der Vater weder Zeit hatte, mit seiner Tochter zu spielen noch das Geld für eine sprechende Barbie-Puppe, da stellt sich Paula schmollend auf den Balkon und der Wind nimmt sie mit. Da wo der Schnee wohnt, da leben die drei Windräuber-Kinder Ida, Grickel und Bantel. Sie sind äußerst unzufrieden mit dem Wind, weil er ihnen nur unbrauchbaren Plunder zubläst, Gold und Juwelen hätten sie gerne, Geranientöpfe und ähnliches kriegen sie. Der frustrierende Räuber-Alltag ändert sich, als der Wind Paula zu ihnen trägt. Sie träumen vom großen Lösegeld, Paula verhandelt energisch, denn Papa Siegfried hat kein Geld und endlich einigt man sich "dreifuffzich" ... Das alles und wie Síefried seine Paula findet und schließlich Räuberhauptmann wird, das ist in der herrlichen Inszenierung des Theaters am Neunerplatz in Würzburg zu sehen. Die Bühnenbilder alleine sind schon das Eintrittsgeld wert. Tiefe, aber kräftig leuchtende Farben, eine wilde Räuberhöhle und ein echtes Gebirge in dem kleinen Theater heimsten ein um das andere Mal Szenenbeifall ein ..."
Volksblatt, Würzburg
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- ... Räuber sein, dagegen sehr!
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B 407
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