Dieses Spiel, das in einer früheren Auflage betitelt war: "Der Prozeß geht weiter", greift einen Teilaspekt der Passion auf: die Figur des Barabbas, der, wie man weiß, ein Mörder war und auf die blindwütige Forderung des Volkes hin von Pilatus freigelassen wurde. Jesus ging für ihn in den Tod. Barabbas ist demnach der erste der durch den Kreuzestod Jesu von der Schuld Befreiten. Die vorliegende Spielhandlung wird durch die (in der Bibel keineswegs bezeugende) Tatsache in Gang gesetzt, daß Barabbas gegen seine Freilassung protestiert. Er wird mit seiner Schuld nicht fertig und stellt sich dem Gericht. Er kann nicht mehr leben ohne Strafe. Er will verurteilt werden. Erst als die Mutter des von Barabbas Ermordeten ihm vergibt, nimmt er die Begnadigung an. Dieses überraschende Auftreten des Barabbas wird in einen normalen Prozeß eingeblendet, in die "Mordsache Maier". Das bedeutet, daß es dabei, sowohl bei Barabbas wie auch bei Maier, um uns alle geht. Das Spiel kann nicht nur in der Passionszeit, sondern auch an jedem anderen Tag des Jahres dargestellt werden - denn Karfreitag geschieht immer.
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JH 21
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