Nach Form und Inhalt lehnt sich dieses Buch an eine über dreihundert Jahre alte Komödie an. 1668 erschien sie zu Paris in französischer Sprache unter dem Titel "L'Avare" - "Der Geizige" Verfasser war ein gewisser Jean-Baptiste Poquelin, der sich das Pseudonym Molière zugelegt hatte. "Der Geizige" schien Thaddäus Troll auch - und insbesondere - ins Schwäbische zu passen. Deshalb übertrug er ihn ins Jahr 1875 und nach Stuttgart. Um das entsprechende Zeit- und Lokalkolorit möglichst getreu zu treffen, arbeitete er sich durch den gesamten Jahrgang 1875 des "Schwäbischen Merkurs" hindurch. Harpagon heißt jetzt Karl Knaup und ist ein schwäbischer Unternehmer der Gründerzeit - und, eben, ein Entaklemmer, wie er im Buch steht. Unter einem"Entaklemmer"versteht der Schwabe einen besonders habgierigen Menschen. Warum? Enten pflegen ihre Eier nicht wie Hühner in wohlvorbereitete Nester, sondern einfach -und oft unauffindbar - in die Landschaft zu legen. Deshalb kneift (schwäbisch: klemmt) der Besitzer die Tiere, bevor er sie aus dem Stall läßt, ins Hinterteil. Spürt er dabei, daß die Ente ein Ei trägt, so darf sie nicht ins Freie.
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E 130
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