Es war einmal die Familie Frunz, die mit Erfolg Schirme fabrizierte und sich eine herrschaftliche Villa an einem idyllischen See bauen konnte. Doch der Klimawandel lässt den Regen spärlicher fallen, die Fabrik geht bankrott, und die Wohnlage ist auch kein Privileg mehr: Der See ist gekippt und zur stinkenden Kloake geworden. Thomas Hürlimann zeichnet in seiner Komödie Der letzte Gast eine Welt (die Schweiz?), die am Rande und am Ende ist. Das Sich-Abschirmen ist sinnlos geworden, und gegen die wahre Bedrohung vor der Haustür tut man nichts: 'Man gewöhnt sich an alles' - und wenn es schon keine Fische mehr gibt, so soll immerhin der Sportfischerverein weiterleben. Doch auch hier ist der Wurm drin, der Obmann ist überraschend verstorben, die Suche nach einem neuen scheint aussichtslos - bis dem trink- und singfreudigen Vereinstrio der abgetakelte Schauspieler-Star Oskar Werner in die Fänge gerät. Er, der mit einem Rilke-Programm durch die Provinz tingeln muss, träumt sich jedoch zurück ans Burgtheater. Und - o Wunder des Theaters, Wunder der Verwandlung - selbst im Alkoholdelirium bringt er noch etwas Farbe und Phantasie in die erstarrte Welt der Vereinsmeier, Verklemmten und Neurotiker, in der die Frauen schluckend ihre Verlogenheit somatisieren und sich gegenseitig mit psychischen Leiden übertrumpfen und die Männer alles Sexuelle verdrängen und mit Trinkritualen wegsaufen." (Neue Zürcher Zeitung)
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F 1177
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