Wo den Touristen eine nicht mehr existente Natur vorgespielt wird, so spielen sich auch die handelnden Figuren ständig etwas vor. Spiel und Täuschung ist Bestandteil ihrer Wirklichkeit.
Ein blinder, alternder Mann lebt in einer einsamen Berghütte, wo er im Dienste des Fremdenverkehrs die Stimmen ausgestorbener alpiner Tiere imitiert. Er fristet sein Dasein in teils aufgezwungener, teils selbst gewählter Isolation. Seine Verbindungen zur Welt sind ein Kofferradio ohne Batterien und der Sohn eines Bauern, der ihm auf seine Fragen nach der Welt die Antworten gibt, die er ihm eingetrichtert hat. Ist der Mann wirklich blind, und welche Geschichte, die er über seine Erblindung erzählt, ist wahr? War er früher- wie er zuerst erzählt - Journalist? Ist er vielmehr ein ehemaliger Nazi? Oder doch Theaterdirektor? Der einzige Wunsch des blinden Mannes, der Besuch einer einfühlsamen, gebildeten Frau, wird ihm vom Blindenverband erfüllt. Doch wer ist diese Dame, die den Weg in die Abgeschiedenheit findet und sich mit ihm über klassische Literatur unterhält? Die erfahrene Prostituierte, als die sich sich vorstellt, die Sekretärin des Blindenverbandes, die sich nach Wahrnehmung sehnt, oder doch eine Schauspielerin, die sich auf die Rolle der Liebenden, der Julia, spezialisiert hat?
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W 713
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