Das Dorf Schlindelbach und sein eingebildeter Bürgermeister Schräger sind stolz auf ihre neu erbaute Mehrzweckhalle. Der Neubau soll in einem festlichen Rahmen eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. Bürgermeister Schräger hat keine Mühen und noch weniger Kosten gescheut, um mit seinem Festprogramm im ganzen Kreis Bewunderung und Neid zu ernten. Landrat Trötenschloss soll eine Rede halten. Der Bischof wird zur Weihe und Segnung erwartet. Die berühmten Tenöre Javarek und Dovwibrodsky sollen ein musikalisches Highlight setzen, ebenso die bekannte Konzertflötistin Pipperling. Man erwartet Grußworte der amtierenden Weinkönigin des Landes und einen Beitrag des hoch gelobten Mundartdichters J.F. Schmatz. Ein Magier soll die Festgesellschaft verzaubern und der Architekt des neuen Gebäudes eine "Laudatio" halten. Aber alles kommt ganz anders. Kurz vor dem "großen Tag" sagen der Reihe nach alle erwarteten Star- und Ehrengäste ab. Ersatz muss her. Aber wie? Es bleibt, will man das ganze Fest nicht abblasen, nur die Möglichkeit, die Lücken aus den eigenen Reihen zu füllen. Zwei Gemeinderäte sollen singen, die Kindergärtnerin flöten und der Gemeindearchivar ein Gedicht zum besten geben. Aber die größte Katastrophe steht noch bevor. Aufgrund eines Konstruktionsfehlers stürzt auch noch das Hallendach vor der Einweihung ein. Nun hat man also ein mühevoll zusammengezimmertes Programm, aber der Festanlass ist im Eimer. Kein Grund für den Bürgermeister, das ganze Unternehmen abzusagen. Dann wird eben die frisch restaurierte Friedhofsmauer mit großem Pomp eingeweiht! Der große Tag muss, schon um sich nicht vor den Nachbargemeinden zu blamieren, durchgezogen werden. Markigen Worten und großen Versprechen folgt somit eine Menge heißer Luft. Aber auch diese wird noch als einzigartige Großtat verkauft. Ähnlichkeiten mit der "großen Politik" sind nicht ganz zufällig ...
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E 444
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