Im Gasthaus "Zur goldenen Gans" geht auch an diesem Sonntagmorgen alles seinen gewohnten Gang: Opa Alfons, an den Schaukelstuhl gefesselt, weil er nicht mehr gehen kann, hat mit der Hausmagd Vroni zu kämpfen, denn er wird von ihr wieder einmal unsanft gewaschen. Vroni ist zwar eine gute Seele, doch ihre rauhen Umgangsformen machen nicht nur dem Opa, sondern auch dem Knecht Martin sehr zu schaffen. Gustl, der Wirt, und seine Freunde Schmotz-Sepp, Mesner Peter und Pius, der Viehhändler, sind, wie so oft, die einzigen und besten Gäste des Hauses. Jeden Sonntagmorgen treffen sie sich zum Kartenspiel und da bleiben die Kehlen bekanntlich nicht trocken - sehr zum Leidwesen von Agnes, seiner resoluten Frau.
Von ganz anderem Schrot und Korn scheint Herr Joschi zu sein, seit langem mal wieder der einzige Übernachtungsgast in der "Goldenen Gans". Er behauptet, den Alkohol zu verschmähen und predigt einen gesünderen Lebenswandel - von der ausgewogenen Ernährung bis zur Bewegungstherapie. Agnes und ihre Freundinnen, die Turnerfrauen-Vorsitzende Rosmarie und die Kirchenorganistin Martha, sind sehr angetan von Herrn "Joschi", zumal dieser ein neuartiges Topf- und Pfannenset anbietet, das das Abnehmen leichter machen soll. Prompt unterschreiben die Damen Kaufverträge für die teuren Töpfe und bestellen auch gleich noch den passenden Herd dazu. Agnes ist von der neuen Lebensweise des Herrn Joschi sogar so begeistert, daß sie ihren Speiseplan auf Vollwert- und Trennkost umstellt und aus der "Goldenen Gans" ein Lokal für Gesundheitsbewußte machen will.
Einzig Gustl, der seit Tagen nichts außer Müsli, Quark, Lauch-Zwiebelgemüse und Maisauflauf zu essen bekommen hat, tobt, als er erfährt, daß seine Frau auch noch die schlachtreifen Schweine dem Roten Kreuz für die Tombola gespendet hat.
Der zwielichtige Joschi bringt die Damen so weit, daß sie ihn zu einer vermeintlichen Gesundheitswoche mit Kneipp- und Bewegungstherapie begleiten. Dies ist Gustl und seinen Spezis gar nicht so unrecht. Sie wollen als "Strohwitwer" wieder einmal richtig "einen drauf machen" und fahren mit entsprechenden Absichten in die Stadt. Schon die erste Nacht der unternehmungslustigen Strohwitwer endet mit einem fatalen Rausch, so daß die Tänzerin Lilly die Männer nach Hause bringen muß. Auch Opa hat in dieser Nacht mit Lilly sein wahres Vergnügen, hilft sie ihm doch "auf die Beine".
Zur gleichen Stunde und unerwartet früh kehren jedoch die Damen von der geplatzten "Gesundheitswoche" zurück, was fatale Folgen für alle Beteiligten nach sich zu ziehen scheint, bevor sich dann doch noch alles zum Guten wendet.
In plattdeutscher Mundart ist das Stück unter dem Titel "Soveel Krach in eene Nacht" verfügbar.
Die elsässische Fassung ist unter dem Titel "Geropfti Gaens" erhältlich.
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E 328
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