Die Familie, die als bestens integriert gilt, wird auseinandergerissen als der Vater und vier Kinder in einer Nacht-und-Nebel-Aktion abgeschoben werden. Die 16-jährige Tochter kann untertauchen und wendet sich mit einem dramatischen Appell an die Öffentlichkeit. Dem Schicksal der Familie wird viel Mitgefühl entgegengebracht, und es ist in den Medien so präsent, dass selbst der Innenminister unter Druck gerät. Nach einer Welle der Sympathiebekundungen schlägt jedoch die Stimmung in offene Feindseligkeit um. Das mediale Interesse hat offensichtlich nachgelassen. heimat.com erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die um ihre Heimat kämpft. Zugleich setzt sich der Text mit den Mechanismen der öffentlichen Meinungsbildung im Zeitalter von YouTube und Internetblogs auseinander. Das Stück ist wie eine Webseite aufgebaut, es "klickt" sich durch die Geschehnisse, lässt die 16-jährige Amira zu Wort kommen und folgt gleichzeitig dem Umschwung der medialen Aufmerksamkeit, indem der Zuschauer mit seiner eigenen Sensationslust geködert wird.