Theaterstücke

*Maskerade. Shakespeare & Co.

 Wer war es? Diese Frage nach der Autorschaft der Werke William Shakespeares ist bis heute nicht verstummt. Richard Weihe, Professor für Theorie und Praxis des Theaters an der Accademia Teatro Dimitri in der Schweiz gibt mit diesem Stück eine spielerische Antwort. 

VORWORT: Es gab einen William Shakspere (sic!), der 1564 als Sohn eines Handschuhmachers in Stratford-upon-Avon geboren wurde. 1582 heiratete er dort, wurde Vater von drei Kindern und verließ die Familie. 1594 tauchte er plötzlich als Mitglied einer angesehenen Schauspielertruppe in London auf und wurde deren Teilhaber. Später wohnte er wieder in Stratford, wo seine Existenz durch Steuerschulden, Käufe und Verkäufe urkundlich bezeugt ist. Er starb 1616 als wohlhabender Hausbesitzer in seinem Geburtsort. Sechs wackelige Unterschriften aus seiner Feder, die ihn nicht gerade als Meister des geschriebenen Wortes ausweisen, sind überliefert. Viel mehr kennt man von und weiß man über diesen William Shakspere – den die wenigen Dokumente auch Shaxpere, Shexpere oder Shackspeare nennen – nicht.

Außerordentlich viel aber weiß man heute über Edward de Vere, den 17. Earl of Oxford (1550 – 1604), der ein hochrangiger Adliger des elisabethanischen Zeitalters war; der eine erstklassige humanistische Ausbildung erfuhr; dessen Onkel und Lehrer die Metamorphosen des Ovid ins Englische übersetzt hatte; der Italien bereiste und die Sprache dieses Landes sprach; der die Tochter des englischen Staatssekretärs und Schatzmeisters heiratete; der mit Englands Königin Elisabeth I. auf vertrautem Fuß stand und intimer Kenner des Hofs und seiner Intrigen war; der sich schon früh als begabter Schriftsteller erwies. In Adelskreisen aber galt es als ungehörig, öffentlich als Poet in Erscheinung zu treten. Und so publizierte Edward de Vere unter zahlreichen raffinierten Pseudonymen. Seine Schauspiele, seine Versepen, seine Sonette erschienen schließlich unter dem Namen „William Shakespeare“.

Nahezu alle weiträumigen Leerstellen, die sich zwischen dem Werk des Dichters „Shakespeare“ und den spärlichen Hinweisen auf den Handschuhmachersohn Shakspere auftun, füllen sich sinnvoll und wie selbstverständlich vor dem Lebenshintergrund des 17. Earls of Oxford. Dass diese gut fassbare historische Persönlichkeit Edward de Veres hinter der Maske des Dichternamens „Shakespeare“ auftaucht, ist kein Ergebnis einer Verschwörungstheorie, sondern das Ergebnis akribischer Forschungsarbeit. Shakspere hinter „Shakespeare“ hingegen ist eine große Spekulation voller Konjunktive. Mehr dazu erfährt man in Kurt Kreilers klugem Buch Der Mann, der Shakespeare erfand (Insel Verlag, 2009) und auf der Internetseite www.shakespeare-today.de  Oliver Binder


Oliver Binder ist in Salzburg geboren. Studium der Germanistik, Musikwissen-schaft und Geschichte. Freier Dramaturg seit 2009. Davor Schauspiel- und Musikdramaturg am Salzburger Landestheater, am Theater Heilbronn, sowie an den Opern Dortmund und Köln. Seit 2013 Lehrauftrag für Dramaturgie an derUniversität für Musik und darstellende Kunst Wien. Mitglied der NeuenShakespeare Gesellschaft. Lebt in Wien.

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Bestelldetails

Bestellnummer

E 884

Preis

14.50 €

Mindest​bestellmenge

12 Stück

Spieldauer

120 Minuten

Anzahl der Spieler

Viele Sp., bei Mehrfachbes, mind. 5w, 12-14m

Alter

Erwachsene, Junge Erwachsene