März 2025 - Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst …
Sehr geehrte Damen und Herren,
diesen Monat stellen wir Ihnen drei Neuerscheinungen vor, die ganz im Bereich der leichten Muse liegen, aber doch sehr unterschiedlich sind.
Ignaz Stösser hat schon mit seinem Volksstück „Das Milannest“ gezeigt, dass Politik und Schwank gut miteinander auskommen. Seine neue Komödie, das Familienstück „Eine Tanne für den Petersplatz“ ist ein warmherziges Plädoyer für Versöhnung – zwischen Nachbarn, die eine alte Rivalität begraben sollten, zwischen Ehepartnern, die sich nicht mehr vertrauen und vielleicht irgendwann sogar zwischen der katholischen Kirche und den jungen Frauen, die sich nicht mehr damit abfinden wollen, in der Kirche keine Rolle zu spielen. In diesem Stück begegnen wir Menschen, die bei allen Schwächen überaus liebenswürdig sind. Das Publikum wird nicht nur gut unterhalten, es darf ihm auch warm um‘s Herz werden.
Wer die bisherigen Theaterstücke von Rolf Salomon (zum Beispiel „Heiße Bräute machen Beute") kennt, weiß, dass der Titel seines neuesten, „Happy Weekend“, nur ironisch gemeint sein kann. Gestört wird das „Happy Weekend“ durch die leicht verwirrte, skurrile Nachbarin und einen Betrunkenen, der gleich zweimal gänzlich unpassend in der schicken Wohnung der gutbürgerlichen Ehepaars auftaucht, vor allem aber dadurch, dass die beiden ihr schlechtes Gewissen beruhigen müssen, weil sie den Betrunkenen mehrfach mit dem Auto angefahren haben. Aus diesem Plot entwickelt der Autor kein Sozialdrama, sondern eine durchgeknallte Komödie für furchtlose Schauspieler/innen, in der jeder absurde Vertuschungsversuch den nächsten nach sich zieht. Aber: Alles wird gut!
Hanna Goldhammer („Der Enkeltrickbetrug“ und andere) hat sich auf Familienstücke spezialisiert. „Keine leichte Beute“ ist eine familiäre Krimikomödie, die sich, denkt man an die vielen Erbstreitigkeiten, überall abspielen könnte, wenn auch hoffentlich nicht mithilfe eines entschlossenen, aber unfähigen Einbrecherduos. Der „Auftragseinbruch“ der Nichte, die sich den wertvollen Schmuck ihrer Tante unter den Nagel reißen will, geht gründlich schief. Nicht zuletzt wegen der fernsehkrimigebildeten Nachbarin und der „Perle“ der Tante, die den Schmuck aus dem Safe genauso wie den Haushalt unter Kontrolle hat. Das tapsige Einbrecherduo, ein verliebter Notar, die resolute Haushaltshilfe und jede Menge Action geben dem Stück die Leichtigkeit, die es braucht, um dem eigentlich ernsten Thema „Erbschaftsstreit“ die nötige Portion Heiterkeit beizumischen.
Von Hanna Goldhammers Schwank „Chaos, Kohle, Karneval“ ist auch eine plattdeutsche Übersetzung von Heino Buerhoop erschienen: „Chaos, Knete, Karneval“.
Plattdeutsche Versionen gibt es auch zu „Tierpension Clausen“ von der Autorin Astrid Brunke selbst (Tierpenschoon Clausen), zu Bernd Gombolds „Auf die Gesundheit“ (De Gesundheit schall leven“) und, ganz neu, „Segg‘t nich Mama“, die Übersetzung von Judith Mareike Mielkes „Sag’s nicht Mama“. Beide Übersetzungen besorgte Heino Buerhoop.
Unter „Drama, Sketch, Komödie, Stücke für Erwachsene / Volksstücke in Dialekten und anderen Sprachen“ finden Sie auf www.dtver.de viele weitere plattdeutsche Theaterstücke und Übersetzungen in andere Dialekte direkt zum Anlesen.
Auch die Neuerscheinungen können Sie selbstverständlich direkt unter www.dtver.de anlesen.
Bei Gefallen senden wir Ihnen alle Stücke mit komplettem Inhalt über den Postweg (dafür verlangen wir einen kleinen Unkostenbeitrag) oder als PDF (und Zahlung eines freiwilligen Unkostenbeitrags).
- Und zum Schluss noch zwei interessante Tipps:
- Unsere Autorin Martina Göhring (u.a. „Infantil“, „Das Krokodil in der Mauer“) ist eine erfahrene Schauspielerin und Regisseurin, die Sie als Regisseurin buchen können. Sie lebt in Rheinhessen (55283 Nierstein) und freut sich auf Kontaktaufnahme unter martina.ghring@freenet.de
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Am 12.4. 25 findet im Projekttheater Dresden, der ältesten Off-Bühne Dresdens, wieder ein Workshop zu „Jeux Dramatiques“ statt. Nähere Informationen zu dieser Theatermethode direkt unter jeux.de oder Dirk Strobel d.strobel@projekttheater.de.
Mit herzlichen Grüßen aus Weinheim
Ihr
Deutscher Theaterverlag
Gabriele Barth