Februar 2024 - Perlen der Literatur
Sehr geehrte Damen und Herren,
Theater ist für alle da – für die Kleinen, die Größeren und die Großen. Und alle suchen immer wieder nach bestimmten Themen, lustigen, aktuellen oder märchenhaften Stücken.
Aktualisierungen und Dramatisierungen berühmter Stoffe, allesamt Perlen der Literatur, die Sie vermutlich kennen, aber möglicherweise noch nicht in einer spielbaren Fassung gelesen haben, möchten wir Ihnen mit diesem Newsletter ins Gedächtnis rufen.
Vor kurzen erschien zum Beispiel Carsten Steuwers „Einmal Toskana und zurück – Nur Zeitreisen sind schöner“, sehr frei nach Erzählungen aus Boccacios „Decamerone“.
Sich Geschichten zu erzählen ist lebensnotwendig, ob zur Zeit der Pest in Florenz oder für uns Heutige. Wie gut dieses Stück funktioniert, zeigt sich an den begeisterten Reaktionen nach 24 ausverkauften Vorstellungen der „Gaukler" in Lohr am Main: „Wir haben so viel gelacht …“ „Toll, der Mut mal was anderes zu spielen …“. Probieren Sie es doch auch mal aus, Ihr Mut wird belohnt werden!
Von Carsten Steuwer sind außerdem erschienen: „Eine unausweichliche Begegnung“, ein Stück für 2 Damen, und „Der Traum von der Freiheit“ (1D/2H)
Ein einziges Theaterstück hat Eugène Labiche berühmt gemacht: „Der Florentiner Hut“, bei uns in der Fassung von Ingo Göllner veröffentlicht. Und die hat es in sich. Von gut 20 Darsteller:innen wird das Ensemble auf 6 verkleinert, die im fliegenden Wechsel alle Rollen übernehmen. Erklärt wird dieser Kniff in einer Rahmenhandlung: Das Stück von Labiche wird wegen Lebensmittelvergiftung des Ensembles ausfallen, falls die wenigen anwesenden Schauspieler:innen nicht bereit sind, in mehrere Rollen zu schlüpfen. Aber sie sind es, und so nimmt die äußerst unterhaltsame, absurd-groteske Suche des Monsieur Fadinard nach dem verräterischen Strohhut, den ein Pferd gefressen hat, ihren slapstickhaften Verlauf. Aus dem Schwiegervater wird eine Schwiegermutter, und die Braut durchbricht schon mal die vierte Wand, um sich über das Frauenbild anno 1851 zu beschweren.
Ingo Göllner hat außerdem eine Neufassung des Theaterstücks „Der dreizehnte Stuhl“ von Bayard Veiller vorgelegt. Sie ist bei uns unter dem Titel „Mörderische Séance“ erschienen.
„Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald hat durch Baz Luhrmans Verfilmung mit Leonardo diCaprio neue Berühmtheit erlangt. Aber auch die Dramatisierung von Cornelia Wagner hat in Würzburg für zahlreiche ausverkaufte Vorstellungen gesorgt. Die melancholische Geschichte von Liebe und Geld, von Sehnsucht und Verrat ist heute so aktuell wie vor 100 Jahren. Drogen, Partys, ambivalente Charaktere bieten großartige Inszenierungsmöglichkeiten, aber auch Gelegenheit für üppiges Ausstattungstheater im Stil der 20er Jahre.
Von Cornelia Wagner, die mit „Les Misérables“ ihren ersten Erfolg feierte, finden Sie noch weitere Literaturbearbeitungen unter www.dtver.de
Der St. Gallener Autor und Schauspieler Fred Kurer und sein Berliner Kollege Heiko Strech waren vor Jahren in beider Heimatländer unterwegs mit ihrer Collage „Lesen Sie den Ozean“, eine Hommage an Joseph Conrad.
Zwei Dramatisierungen des berühmten Autors von „Herz der Finsternis“ haben die beiden überarbeitet und in der Schweiz aufgeführt: „Der Geheimagent“, im Deutschen Theaterverlag herausgekommen unter dem Titel „Der Nullmeridian von Greenwich“, ist eine Studie über Armut, politische Verschwörung, Verrat und unschuldige Opfer.
Der Einakter „Nur noch ein Tag“ („One day more“) erinnert von ferne an Becketts „Warten auf Godot“ - der Vermisste, vermutlich Ertrunkene, wird zum Traumbild der Hinterbliebenen, woran sich auch nichts ändert, als er wider Erwarten doch noch auftaucht. Das Traumbild ist stärker als die Wirklichkeit.
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Alle Einzelheiten zu diesen und vielen anderen Literaturbearbeitungen finden Sie auf www.dtver.de „Theater der Welt“ und unter „Stücke für junge Erwachsene / Klassikeradaptionen und Literaturtheater.
Alle Titel senden wir Ihnen gerne unverbindlich zum Lesen, als PDF oder über den Postweg. Zuvor können Sie die Stücke zu 50% des Inhalts direkt unter www.dtver.de anlesen.
Mit vorfrühlingshaften Grüßen
Ihr
Deutscher Theaterverlag
Gabriele Barth