April 2023 - It’s the money, stupid! Unsere Stückvorschläge im April
Das liebe Geld … mal ist zu wenig, mal ist es sogar zu viel. Immer aber ist es ein dankbarer Stoff für das Theater, weshalb wir Ihnen heute, frei nach einem leicht abgewandelten, berühmt gewordenen Wahlslogan, eine abwechslungsreiche Zusammenstellung von Stücken präsentieren, in denen „Geld“ eine zentrale Rolle spielt.
Zunächst einige unserer erfolgreichen Komödien/Schwänke:
„Geldfieber“ von Kathrin Heinrichs. Ein flüchtiger Häftling ist beim Verstecken eines Geldkoffers beobachtet worden und sofort sind alle mit Geldfieber infiziert. Vom dubiosen Heiratsschwindler bis zum hochnäsigen Professor – sie alle entwickeln ungeahntes kriminalistisches Gespür, nur der Kommissar scheint seinen Beruf verfehlt zu haben.
„Chaos, Kohle, Karneval“ von Hanna Goldhammer. Es ist Karneval! Ein als Arzt kostümierter Dieb nutzt das nächtliche Treiben, um die Kasse der angesagtesten Faschingsparty zu leeren. Bei seiner Flucht vor der Polizei findet er vorübergehend Zuflucht in einer Wohnung, in der er leider seine Beute vorübergehend zurücklassen muss. Wie es der Zufall will, entdeckt der Enkel der Hausbewohner die Beute am nächsten Tag. Auch er war auf der Faschingsparty, kann sich alkohlbedingt an die Ereignisse vom Vorabend aber kaum erinnern ...
„Das Geld ist im Eimer“ von Dietmar Steimer ist ein Kriminalschwank mit Happy End, obwohl das viele schöne Geld aus einer dubiosen Quelle stammt. Trotzdem möchte Alfons seinen Zufallsfund gern behalten. Die Verlockung, ganz ohne Arbeit reich zu werden, ist einfach zu groß. Wer würde das nicht verstehen. (Das Stück ist auch auf plattdeutsch erhältlich)
„Heiße Bräute machen Beute“ von Rolf Salomon handelt von den drei Bankräuberinnen Vivi, Hedwig und Lisbeth. Den unerfahrenen Amateurinnen fällt es allerdings schwer, Müllsäcke voller Geldscheine vor den Nachforschungen misstrauischer Ehemänner zu bewahren. Ein Schwank, der, wie nach der Uraufführung die Presse schrieb, „klassische Komödiensituationen spritzig variiert“ und auch leichte Anklänge an Sozialkritik nicht scheut.
(Dieses Stück liegt in mehreren Sprachen und Mundarten vor.)
„Und immer lockt das Erbe“ – der Titel sagt alles – von Gabriele Reinecker benötigt nur 2 Darsteller:innen, die allerdings blitzschnell in fünf sehr unterschiedliche Rollen schlüpfen müssen. Wer das kann, hat den Erfolg schon in der Tasche, wie die Aufführungsgeschichte dieser reizvollen Komödie zeigt.
„Burghotel Schlosshof – Kredit wird nicht gegeben“ von Evelyn Köster ist eine liebenswürdige Gespensterkomödie um ein altes Hotel, dessen Besitzer das Geld zur Renovierung fehlt. Darauf spekuliert ein Unternehmen, das an die Stelle des alten Gemäuers gern einen lukrativen Neubau setzen würde. Auch wenn die früheren Burgherren noch immer als Geister herumspuken und sich ständig streiten: Geld können sie nicht beschaffen. Also muss auf irgendeine Weise zahlungskräftige Kundschaft angelockt werden …
„Die Erbtante aus Amerika“ von Willy Stock. „Lügen haben kurze Beine“. Das scheint die Männerwirtschaft, bestehend aus Opa, Vater und Sohn, nicht zu wissen. Sonst hätten sie Tante Barbara in ihren Briefen nach Amerika nicht so haarsträubende Märchen aufgetischt, um sich die heißbegehrten Dollars zu sichern. Doch nun kommt die Tante zu Besuch, und die Männer haben ein Problem mit den Bedingungen, an die.der Geldsegen geknüpft ist: Sie müssen eine Verlobte für Sohn Thomas herbeizaubern, der Papa hat laut ihren Briefen auch wieder geheiratet, eine angebliche Haushälterin muss her und der Opa muss sogar verschwinden, denn er ist angeblich längst tot. Da fragt man sich schon: Wie lange hält ein solches Lügengebäude?
(Dieses Stück gibt es in zwei Fassungen mit unterschiedlicher Besetzung und zusätzlich auf schwäbisch.)
Die folgenden Stücke greifen das Thema „Geld“ auf ganz unterschiedlich reizvolle Weise auf:
„Blasse Spuren“, ist die Dramatisierung des gleichnamigen Romans von Timo Leibig. Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die Privatdetektivin Leonore Goldmann in einen kleinen Ort im Allgäu. In der dortigen Gaststätte verlor sich vor über 30 Jahren die Spur eines Mannes. Die Tochter des Vermissten, die ihren Vater nie kennengelernt hat, erfährt erst aus dem Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter seinen Namen und letzten Aufenthaltsort. Kurz nachdem sie sich im "Lindnerwirt", wo die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, bei den Zeugen seines letzten Aufenthalts nach ihm erkundigt hat, erhält sie ein anonym zugestelltes Postpaket mit mehreren Millionen Euro … Doch niemand scheint Interesse daran zu haben, der Herkunft des Geldes und dem Verbleib des Mannes auf die Spur zu kommen, ganz im Gegenteil …
(Dieses Stück eignet sich besonders gut für die Hinterzimmer oder Aufführungssäle von Gaststätten.)
„Lift zum Loft“, die Gesellschaftskomödie von Thomas Rau, spielt in einer deutschen Großstadt, wo der Erwerb von Wohneigentum bekanntlich kaum mehr erschwinglich ist. Entsprechend glücklich sind Dani und Milos, dass die Eltern ihnen finanziell unter die Arme greifen konnten. Kaum eingezogen, ist auch schon eine Eigentümerversammlung anberaumt, der das junge Paar mit naiver Vorfreude entgegensieht. Doch der Abend hat es in sich! Die Eigentümer gehen sich gegenseitig an den Kragen, und selbst die Verwalterin wird verdächtigt, mit den Hausgeldern durchgebrannt zu sein!
„Some change – nicht gesellschaftsfähig“. Ina C. Kocher hat es gewagt, den so genannten „Cum-Ex-Skandal“ als das zu zeigen, was er ist: Ziemlich schlicht und unvorstellbar dreist. Schauplatz ihres Stücks ist ein gemeinwohlorientiertes Café, das von zwei Stammgästen, CEOS der nahegelegenen Bank, Zug für Zug um die Einnahmen gebracht wird. Dazu schreibt die Autorin: Das Stück folgt „den Ereignissen der Cum-Ex-Gestaltungen, auch wenn ich mir erlaubt habe, einige Vorgänge für die Bühne zu vereinfachen. So werden hier nicht aufwändig Aktien gehandelt, sondern es geht lediglich um mehrfach erstattetes Wechselgeld.“ Menschen, die immer nach einer Gesetzeslücke suchen, um sich zu bereichern, und andere, die sich so etwas gar nicht vorstellen können, prallen in diesem spannenden Stück, dessen Handlung von den Lebensgeschichten der Protagonisten angetrieben wird, mit Wucht aufeinander.
… und zum Schluss eine Empfehlung aus unseren Frühjahrsneuerscheinungen:
„David und Bea, Jerusalem Consulting“ von Kathrin Stein und Susann Claussen, ist ein zeitgeistiges und zugleich humorvolles Stück zum Stand unserer Lebens- und Arbeitswelt.
Es ist das Geld, das die Geschicke der Mitarbeitenden einer Consulting Agentur steuert, doch sie merken es nicht mehr. Geld hat sich als Abstraktum längst in allen Lebensverhältnissen eingenistet. Die Fragen nach work-life balance, Frauen in Führungspositionen, Sex am Arbeitsplatz stellen sich nur noch innerhalb des monetären Framings – oder doch nicht?
Den Autorinnen gelingt es mit diesem Stück, unsere Lebenswelt auf den Punkt zu bringen und zugleich mit grundsätzlichen, viel älteren und immer noch brennend aktuellen Fragen zu konfrontieren. Was muss geschehen, damit uns allen endlich „ein Licht aufgeht“?
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Mit herzlichen Grüßen von der Bergstraße
Gabriele Barth
Deutscher Theaterverlag GmbH