Dezember 2022 - Wie hältst Du's mit der Demokratie?
Sehr geehrte Damen, Herren und alle anderen,
in diesem Newsletter, in den dunkelsten Tagen des Jahres und auch noch kurz vor den Feiertagen, sollen einige Stücke im Fokus stehen, die von Verwerfungen handeln, die uns immer wieder auf die Füße fallen. Von Geschichte, die nicht vergeht, sondern leider täglich neu geschrieben wird.
Sie ahnen es vielleicht schon. Die Rede ist von nazistischen Umtrieben, deren Ausmaß letzlich unbekannt, aber deshalb nicht weniger erschreckend ist.
Bevor wir Ihnen die Theaterstücke vorstellen, die sich mit dieser Thematik auf unterschiedlichste Weise beschäftigen, möchten wir Ihnen gerne einen Buchtipp geben und ein Weihnachts-/Neujahrsangebot machen:
2021 fand in Frankfurt am Main ein Theater- und Schreibprojekt zum Begriff "Heimweh" statt, an dem Interessierte zwischen 14 und 74 Jahren, mit und ohne Migrationshintergrund, teilgenommen haben. Bestandteil des Projekts waren Workshops, die von der Theatermacherin Almut Mölk und dem Autor/Theaterpädagogen Lorenz Hippe angeleitet wurden. Die beeindruckendsten der dort entstandenen Geschichten, Szenen, Gedichte und Songs haben wir in der Anthologie „Heimat suchen – Geschichten und Szenen von Flucht und Heimweh“ veröffentlicht. (Hg. Gerd Müller-Droste / Henning Fangauf)
Die Anthologie richtet sich an alle schulischen oder theaterpädagogischen Institutionen, die szenische Anregungen und Improvisationsmaterial suchen oder einzelne Beiträge in Kursen und Bühnenaufführungen präsentieren wollen. Die Aufführungen im schulischen Rahmen, auch vor Publikum, sind tantiemenfrei. Natürlich kann man die Beiträge auch einfach nur lesen.
-
Für Bestellungen bis zum 15.1.2023 (Bestellzeichen 12/22) erhalten Sie „Heimat suchen ---„Geschichten und Szenen von Flucht und Heimweh“ versandkostenfrei zum Sonderpreis von 12,-- Euro brutto anstatt statt 16,80 Euro.
6 Euro des Verkaufspreises fließen in unsere Spendenaktion an die Welthungerhilfe. - Ihre Bestellungen nehmen wir auf allen Wegen an: telefonisch, per Fax, Mail (theater@dtver.de), Post oder den Warenkorb. Selbstverständlich können Sie unter www.dtver.de in das Buch hineinlesen.
Und hier die Theaterstücke:
Von der mitleidlosen Grausamkeit, die kennzeichnend ist für eine verhärteten Weltsicht, handeln die Stücke „Gnadentod“ von Ingrid Storz und „Volksgericht“ von Walter Brunhuber.
Formal experimenteller nähert sich Harald Kislinger der Zerstörung des Menschlichen in seinem Stück „Der Tag, als Romy Wanda starb“.
Diese drei Theaterstücke richten sich an (junge) erwachsene Spieler:innen. Ebenso „Wer den Mächtigen stört“ von Norbert Hagen.
An Jugendliche zwischen ca. 13 und 16 Jahren wenden sich diese beiden Titel:
„Hass im Herzen“(von Heribert Eiden/Claudia Hiestermann), eine Bühnenfassung des gleichnamigen Jugendromans von Margit Steenfatt.
„Auf Messer oder Ehre“ von Dagny Reichert. Hierin geht es auch um die möglichen Ursachen, die für die Hinwendung Jugendlicher zur rechten Szene auschlaggebend sein könnten.
Humorlosigkeit ist ein weiteres Merkmal ideologischen Denkens, nicht aber des Stückes von Dieter Schneider, „WG der Ahnungslosen“. Ein paar clevere Jugendliche durchkreuzen die Pläne einer nicht näher bezeichneten rechten Partei, nicht ahnend, wie gefährlich das für sie ist.
Humor zeichnet auch das Theaterstück „Love Love Pilav. Ein Sommernachtsmärchen“ von Konrad Lehmann aus, eine sehr luftigen Umschreibung des „Sommernachtstraums“ in dem unterschiedliche (politische) Haltungen aufeinanderprallen. (Für junge Erwachsene.)
Passend zu „Heimat suchen …“ soll zum Schluss noch „Das war Amir“ von Ulrich Munz genannt werden (für 13 – 16jährige).
Viele weitere Stücke-Tipps können Sie auf unserer Website www.dtver.de in den früheren Newslettern (unter Newsletter) nachlesen, ebenso sind diese und die meisten anderen Stücke mit der Hälfte des Inhalts dort zu finden.
Herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit. Wir wünschen Ihnen frohe Feiertage und einen guten, gesunden Rutsch in's neue Jahr
Ihr
Deutscher Theaterverlag
Gabriele Barth