Acht Serientäter und ihr gemeinsamer Coup
Am Anfang stand eine Schnapsidee: Können acht Autoren innerhalb von acht Tagen einen Kriminalroman schreiben? Vielleicht - sofern die richtigen Leute zusammenkommen. Die kannten sich aus dem „Syndikat“, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur, und wussten, dass sie miteinander arbeiten konnten. Zwei Romane haben die Acht in aufreibender Teamarbeit und unter maximalem Kreativitätsfluss verfasst. Nun stellten sie sich einer neuen Herausforderung: gemeinsam eine Kriminalkomödie schreiben!
„Die Acht“, das sind vier weibliche und vier männliche Kriminalschriftsteller, die sich in der Buchbranche längst einen Namen gemacht haben: Sandra Lüpkes, die neben zahlreichen Romanen, Sach- und Drehbüchern auch zwei Theaterstücke und ein Musical für Kinder verfasst hat, Jürgen Kehrer, mit 19 Romanen und zahlreichen Drehbüchern der geistige Vater des Münsteraner Privatdetektivs Georg Wilsberg, Carsten Sebastian Henn, dessen literarisches Werk mehrfach ausgezeichnet wurde und der zudem als Weinjournalist und Restaurantkritiker tätig ist, Tatjana Kruse, Jahrgangsgewächs aus süddeutscher Hanglage und geistige Mutter des stickenden Ex-Kommissars Seifferheld und der beiden Schnüffelschwestern Konny und Kriemhild, Kurzkrimi-König Ralf Kramp, der mit seinen schwarzhumorigen Leseshows im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs ist, Sabine Trinkaus, die ihre schädlichen Neigungen zunächst nur mit handfesten rheinischen Schnapskrimis, mittlerweile aber auch subtil-psychologisch auslebt, Peter Godazgar, der als stellvertretender Pressesprecher in Halle seine kriminellen Phantasien in Kurzkrimis verwirklicht, sowie Autorin und Kabarettistin Kathrin Heinrichs, die im Sauerland lebt und dort auch ihre Krimis spielen lässt.
Ins idyllische Kamp-Bornhofen am Rhein haben sich die Acht zurückgezogen, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Mit der Idylle war es dann allerdings sehr schnell vorbei. Es entstand die Idee, eine Selbsthilfegruppe für Mörder auf die Bühne zu bringen. Um ihre verbrecherische Vergangenheit hinter sich zu lassen, gründen die Akteure eine Pension.
Die Ideen überschlugen sich, skurrile Charaktere entstanden, Bühnengags und Pointen flogen durch den Raum. Das Ganze in Wort und Szene zu setzen, erforderte wiederum diszipliniertes Plotten und strukturierte Zusammenarbeit. Dabei half den Autoren neben jahrelanger Erfahrung eine Strategie: Jeder übernahm die „Patenschaft“ für eine der Figuren, war also zuständig für ihren Ton und ihr Profil.
Am Ende steht mit „Halbpension mit Leiche“ ein wahres Pointenfeuerwerk samt ausgesucht originellen Figuren - ein Bühnenstück, das beim Publikum zu Lachattacken führen wird.
Autorenfoto: Petra Busch
Von Tatjana Kruse ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :
Theaterstücke:
Aus der Selbsthilfegruppe für Mörder entwickelt sich ein interessantes Projekt: Da man sich gut kennt, könnte man doch gemeinsam eine Pension betreiben und ganz nebenbei aufeinander aufpassen ...
Der Maultaschenmörder! Liest denn hier niemand mehr Zeitung? Köche, Kellner, Kaffeeröster - keiner ist vor ihm sicher!