Sabine Harbeke, 1965 geboren, arbeitet als Autorin, Theater- und Filmemacherin. Sie studierte Visuelle Kommunikation in Luzern und Filmregie in New York, wo sie sechs Jahre lebte, im «independent film» arbeitete und eigene dokumentarische und fiktionale Kurzfilme drehte. Für das Hope & Glory Festival in Zürich inszenierte sie 1999 ihren ersten Theatertext god exists. In der Spielzeit 2000/2001 inszenierte Harbeke die Uraufführung ihres Stücks wünschen hilft am Theater Neumarkt in Zürich. Es folgten dort 2001-03 drei weitere Uraufführungen jeweils in ihrer Regie: schnee im april, der himmel ist weiss und lustgarten. Im März 2004 hatte nur noch heute, das auf Kurzgeschichten von Raymond Carver basiert, am Theaterhaus Gessnerallee in Zürich Premiere. Ihren deutsch-englischen Text und jetzt / and now inszenierte die Autorin im Oktober 2004 mit deutschen und amerikanischen Schauspielern am Thalia Theater. Die Produktion gastierte auch in New York. Ihr 2005 für die Frankfurter Positionen entstandene Stück nachts ist es anders erlebte zu Beginn der Spielzeit 2006/07 in kurzer Folge drei Inszenierungen am Nationaltheater Mannheim, dem Stadttheater Bern und dem Theater Basel.
Von Sabine Harbeke ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :
Theaterstücke:
Der Warteraum eines Krankenhauses. Ein Ort der zufälligen und der absichtlichen Begegnungen. Nachts. Ein Zeitpunkt zwischen heute und morgen.
„Die Figuren in Sabine Harbekes "trotzdem" haben ein drängendes Bewusstsein der eigenen Zeitlichkeit und versuchen, sich vom Leben einen letzten Gestaltungsspielraum zu ertrotzen. Ihre Geschichten berühren und verschlingen sich, und sie werden einander fast so etwas wie Schicksal.
„der himmel war grau, gelblichgrau, bedrohlich. dazu ein gnadenloser wind, der staub und sand aufwirbelte, dass man mit den händen gesicht und augen schützen musste. ich hatte die kapuze festgezurrt, ging neben dem rollstuhl her und ahnte nicht, dass ich hier, am äussersten rande dieses landes, der liebe mit aller heftigkeit nochmals begegnen würde. ich war doch schon 74.“
Uwe, der sich nicht mehr nach Hause traut, seitdem man bei ihm eingebrochen hat, möchte bei seinem Freund Heinz Unterschlupf finden. Aber der lehnt ab. Gisela wünscht sich einen Sohn wie Uwe, ihren eigenen mochte sie als Kind schon nicht. Und zwischen ihnen allen Jakob, der Leichenbestatter, der von seinen Toten spricht...