Der Ire John Millington Synge (1871-1909) entwickelte sich zu einem großen Dichter, als er 1902 dem Rat Yeats' folgte, Paris verließ und auf den Aran-Inseln lebte. Dort lernte er die anglo-irische Sprache kennen und eine elementare "Wirklichkeit des Lebens". Yeats rühmte ihn: "Ob er von alten Bettlern am Wegrand schreibt, welche jammern über des Lebens Elend und Hässlichkeit, oder von einer alten Frau aus Aran, die ihren ertrunkenen Sohn betrauert, oder von einem jungen Weib, das an einen alten Ehemann gebunden ist - er hat nicht den Wunsch, irgend etwas zu ändern, irgend etwas zu reformieren; alle diese Menschen gehen vorüber wie an einem offenen Fenster und murmeln seltsame, erregende Worte dazu ..."
Von John M. Synge ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :
Theaterstücke:
Das Stück spielt Anfang des 19. Jahrhunderts im Wirtshaus des James Flaherty an der Küste von Mayo, einer Grafschaft im Nordwesten Irlands. Ein traulicher Kamin, ein wohlgeordneter Schanktisch... Hier trifft Christy Mahon ein, ein junger Mann, der annimmt, seinen Vater getötet zu haben. Aus Verzweiflung hatte Christy seinen tyrannischen Vater geschlagen, war dann in panischer Angst geflohen, als der alte Mahon leblos liegen blieb. Nächtelang irrte er umher. Seine Geschichte, die er im Wirtshaus des Flaherty nur zögernd zum besten gibt, reizt die Vorstellungskraft der Dorfbewohner. Solch ein „mutiger" Mann war noch nie vorbeigekommen...
Das Stück... zählt zu den besten einaktigen Tragödien der Weltliteratur." (Kindlers Neues Literatur Lexikon)
Völlig zerstört betritt Christopher (genannt Chrysty) Mahon das Wirtshaus von Michael James Flaherty. Er glaubt, im Zorn seinen Vater erschlagen zu haben, der ihn von Kindheit an schlecht behandelt hat. Statt Christy moralisch zu verurteilen, zeigen die Anwesenden Verständnis und Bewunderung für die Tat, was den jungen Mann ermutigt, seine Geschichte auszumalen.