1947 wurde ich in einem Bauerndorf in der Ostschweiz geboren. Mit 12 Jahren betätigte ich mich erstmals als Theaterveranstalter und Regisseur: in einer Remise zwischen Strohballen und Obstkisten. Später liess ich mich zum Lehrer ausbilden, studierte Musik und Theater und reiste oft und weit. Mit Fotoreportagen konnte so auch meine journalistische Ader zum Zug kommen.
Als Lehrer entwickelte ich nach und nach eine eigene Form des Theaterspiels. Dabei sollten immer möglichst alle Fähigkeiten der Kinder zur Entfaltung kommen: ihre musikalischen, tänzerischen, schauspielerischen, kreativen Ressourcen. Am leichtesten ist dies im Rahmen einer Spielgeschichte möglich, wo selber gestaltete Bausteine der Kinder ganz einfach eingebaut werden können. Allerdings eignen sich nur wenige Geschichten oder Märchen dazu.
Deshalb schrieb ich selber Spielgeschichten. Bausteingeschichten. Mit meinen Klassen, aber auch mit meinen Studentinnen und Studenten der pädagogischen Hochschule setzte ich diese Spielgeschichten mit relativ wenig Aufwand in buntes stufen- und fächerübergreifendes Theater um.
Verschiedene Verlage veröffentlichten meine Spielgeschichten, darunter: "Die Papageienschirme", "Zaragam bona", "Zambo Dogodin Nikozuss", "Wildschweinträume".
Vor wenigen Jahren erschien mein Spielbuch "Das Monster unter dem Tuch" mit zahlreichen Anregungen, die bei Kindern kreatives Spiel auslösen. Weil auch von Liedern Spielimpulse ausgehen können, gab ich in einem Musikverlag mein Liedheft "So macht Singen Spass" heraus.
Unter Pseudonym schrieb ich kritische Stücke für Jugendliche, daneben auch ein multikulturelles Weihnachtsmusical: "Atanya".
Bausteintheater ist immer multikulturell. Denn es sind nicht zuletzt fremdsprachige Kinder und angebliche "Schulversager", die von einer Bausteingeschichte zu ausserordentlichen Leistungen angespornt werden, zu selber choreographierten Gruppentänzen, zu Instrumental- oder Gesangsbeiträgen aus ihrer Kultur, zu sportlichen oder pantomimischen Auftritten usw.
Einzelne Spielgeschichten habe ich nach und nach in ausformulierte Stücke umgeschrieben. "König Florians Tochter haut ab" ist das erste Bausteinstück, das in Deutschland veröffentlicht wird.
Von Willy Germann ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :
Theaterstücke:
In die Grundstruktur dieses Stücks vom faulen König, dessen Tochter es im Schloss nicht mehr aushält, lassen sich entsprechend den Wünschen und Fähigkeiten der Kinder beliebig viele Episoden integrieren. Wer will, kann den Text natürlich auch vom Blatt spielen! Ein "Baustein-Theaterstück"