Walter Bockmayer wurde 1951 in Pirmasens geboren. Der Autor und Regisseur gründete 1984 das Theater in der Filmdose in Köln. Zu seinen Schauspielern dort zählten u.a. Dirk Bach und Ralph Morgenstern, die in der Eröffnungsinszenierung von Die Geierwally mitspielten. 1994 Eröffnung des Kaiserhof-Theaters, 1996 Eröffnung des Theaters in der Kaiserdose.
"Bockmayers Schauspieler ziehen sich ihre Billigperücken wie Sturzhelme in die Stirn. Schlüpfen in Kostüme wie von Peek & Cloppenburg und kaufen ihren Schmuck auf dem Flohmarkt. Sie tragen unter Küchenschürzen statt Dessous das, was man früher Unterhosen nannte, und fallen mit dem ganzen Gesicht in ihren Schminktopf ... Seine Samenbankmörderin, diese Elvira mit dem Männergesicht und diesem Perückensturzhelm, kann keine Verwandte Buffalo Bills sein. Elvira wird das Messer zücken, aber die Lämmer werden singen, irgendeinen Schlager aus den siebziger Jahren, der in ein Happy-End mündet." (Die Zeit)
Von Walter Bockmayer ist beim Deutschen Theaterverlag erhältlich :
Theaterstücke:
"Gitti Glittory": Die Parodie auf die Parodie unter den Monologen über das Theater und seine Absurditäten - und ein Kabinettstück für einen verwandlungsfähigen Schauspieler.
Mit einer hochschwangeren Kaiserin am Traualtar beginnt eine völlig neue Geschichtsschreibung.
Die Samenbankmörderin von Burg Gerolstein entführt die Zuschauer diesmal weder nach Ägypten noch nach Babelsburg, sondern schnurgerade in die schöne Eifel, dorthin, wo blutrünstige Vampire hausen und Männern mit Druck schnell und unbürokratisch geholfen wird.
Die Heldin des Stücks Liane Jokkemöller betreibt ein Reisebüro in Köln, das auf Abenteuerreisen spezialisiert ist.
Mit Cleopatra und der Fluch der Tempelhuren bricht der Autor seinen eigenen Rekord im respektlosen Umgang mit allem, was dem Historiker wert und dem Bildungsbürgertum heilig ist.
Diese hinreißende Heimatschnulzen-Persiflage lässt keinen Spaßvogel im Stich.
Bockmayers´ Carmen - ein hanebüchenes Melodram um eine Prostituierte, die ohne Luden läuft und der die Männer zu Füßen liegen - ist ein Rundumschlag gegen die öffentlich diktierten Schönheits- und Schlankheitsideale der keimfreien Fitness- und Werbeästhetik.